Visit-a-Church
Key Image Kirche zum Erlöser (Konstantin-Basilika)
Konstantinplatz 10
54290 Trier
Deutschland
Konfession: Evangelisch
Gemeinde: Evang. Kirchengemeinde Trier (Evangelische Kirche im Rheinland, Kirchenkreis Trier)
Geogr. Koordinaten: 49,75335° N, 6,64336° O
Geo Location
Referenzjahr: 310
Baustil: Römisch
Gebäudetyp: Römische Aula
Beschreibung: Ursprünglich römische Palastaula mit halbrunder Apsis auf der Nordseite; separat stehender „Roter Turm“ als Glockenturm; Teil des UNESCO-Welterbes „Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier“ (1986)
Namensgebung: Nach dem römischen Kaiser Konstantin I.
Glocken
  • Sechs Glocken (eine gegossen 1931 durch F. Schilling & Söhne, die übrigen 1965 in der Glockengießerei Rincker)
Altar
  • Tischaltar aus Sandstein mit Altarkruzifix (Albert Schilling, um 1956)
Kanzel
  • Korpus aus Metalltafeln mit Glasmosaiken (Eugen Keller, Ende 1950er Jahre), Thema „Friede in der Heilsgeschichte“
Taufbecken
  • Tiefer gesetzter Taufort an der Südseite mit Mosaikfußboden aus Schiefer und Goldglas, das Wasser des Jordans symbolisierend (Eugen Keller, um 1956); Taufstein aus einem römischen Kapitell und einer bronzenen Schale mit den Worten des apostolischen Glaubensbekenntnisses von Eugen Keller (um 1956)
Orgel
  • Chororgel erbaut 1962 von Orgelbau Schuke; 30 Register, zwei Manuale und Pedal
  • Hauptorgel erbaut 2014 von Orgelbau Eule, äußere Gestaltung durch Architekturbüro Auer & Weber; 6006 Pfeifen, 82 Register auf vier Manualen und Pedal
Sehenswert
  • Osterleuchter mit Bronzereliefs zu biblischen Szenen (Arnold Rickerts)
Geschichte:
Um 310:   Bau einer „aula palatina“ (Palastaula) als Thronsaal für Kaiser Konstantin
5. Jh.:   Verwüstung Triers durch die Germanen, die verfallende Palastaula geht in den Besitz der fränkischen Könige über
10. Jh.:   Die Ruine der Palastaula fällt an das Erzbistum Trier
Um 1200:   Ausbau der (nicht mehr überdachten) Palastaula zur Residenzburg der Erzbischöfe, Ausbau der Apsis zum sog. „Heidenturm“, Bau eines 25 m langen Weinkellers unter der Aula
1614:   Abbruch der Ostwand und des größten Teils der Südwand für den Bau eines Residenzschlosses
1615:   Grundsteinlegung für den kurfürstlichen Palast
1647:   Bau eines Kanzleigebäudes mit dem noch erhaltenen „Roten Turm“ nördlich der Apsis, heute als Glockenturm für die Basilika genutzt
Um 1660:   Abschluss der Bauarbeiten am Renaissancepalast
1761:   Fertigstellung des Rokoko-Südflügels des kurfürstlichen Palastes
Spätes 18. Jh.:   Umwandlung des Schlosses in eine Kaserne (zunächst kurfürstlich, ab 1794 französisch)
1810:   „Schenkung“ der Kaserne an die Stadt Trier, um die französische Staatskasse von den Unterhaltskosten zu entlasten
1835:   Schenkung der Reste der Palastaula (Westmauer und Apsis) an den preußischen Kronprinzen und späteren König Friedrich Wilhelm IV; der Rest des Schlosses bleibt militärisch
27.11.1844:   Friedrich Wilhem IV. ordnet den Wiederaufbau der Palastaula als evangelische Kirche an
1846:   Beginn der Bauarbeiten an der jetzt als „Basilika“ bezeichneten Kirche (Bauleitung Karl Schnitzler, Architekt Christian Wilhem Schmidt, Innenarchitekt August Stüler)
28.09.1856:   Einweihung der evangelischen Kirche als „Constantinische Basilika zum Erlöser“
1859:   Übertragung der Nutzungsrechte an die evangelische Gemeinde „auf ewige Zeiten“
14.08.1944:   Schwere Beschädigung bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg
1948:   Planung einer Notkirche in der Ruine, deren Umsetzung jedoch von den Behörden abgelehnt wird
1953:   Entscheidung des Landes Rheinland-Pfalz, die Kosten für den Wiederaufbau zu übernehmen
06.12.1956:   Wiedereinweihung der Kirche in Anwesenheit des Bundespräsidenten Theodor Heuss
Jun 1962:   Einbau einer ersten Orgel (Fa. Orgelbau Schuke, Berlin) in eine römische Fensteröffnung in der Nordostecke
1966:   Einbau eines Glockenstuhls in den „Roten Turm“
30.11.2014:   Einweihung der neuen Hauptorgel (Orgelbau Eule) an der Südwand
Wichtige Persönlichkeiten:
Namenspatron:  Konstantin I. (um 280 – 337, römischer Kaiser 306 – 337, garantiert 313 die Religionsfreiheit im Römischen Reich (Beginn der sog. „konstantinischen Wende“ und des Aufstiegs des Christentums zur vorherrschenden Religion im Römischen Reich))
Abmessungen:
Sitzplätze:  1.300
Breite [m]:  27,5
Länge [m]:  67
Höhe innen [m]:  33
Quellen
Evang. Kirchengemeinde Trier: Evangelische Kirche zum Erlöser / Konstantin-Basilika, https://trier.ekir.de/thema/konstantin-basilika/, abgerufen 05.05.2024
Evang. Kirchengemeinde Trier: Auf ewige Zeiten – Die Geschichte der Konstantin-Basilika, Ev. Kirchengemeinde Trier, Trier 2013
Wikipedia: Orgeln in der Konstantinbasilika, https://de.wikipedia.org/wiki/Orgeln_in_der_Konstantinbasilika, abgerufen 05.05.2024
Zahn, Eberhard: Die Basilika in Trier, RaabDruck, Trier 1991
dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH: Neue Orgel der Trierer Konstantin-Basilika ein «echtes Juwel», Die Rheinpfalz, 2014, https://archive.ph/20150126192637/http://www.rheinpfalz.de/nachrichten/rheinland-pfalz/artikel/neue-orgel-der-trierer-konstantin-basilika-ein-echtes-juwel/#selection-873.0-873.61, abgerufen 05.05.2024
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TuK Bassler
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