Visit-a-Church
Key Image Dom zu Magdeburg St. Mauritius und St. Katharina
Am Dom 1
39104 Magdeburg
Deutschland
Konfession: Ev.-luth.
Geogr. Koordinaten: 52,12433° N, 11,63468° O
Geo Location
Referenzjahr: 1363
Beschreibung: Dreischiffige, gotische Kreuzbasilika mit Umgangschor und zwei Westtürmen
Namensgebung: Nach den Heiligen Mauritius und Katharina
Sehenswert
  • Tonsurkapelle mit Lebensbaumkruzifix (Jürgen Weber, 1968) im Kreuzgang
Altar
  • Hochaltar und fast vollständig erhaltenes eichenes Chorgestühl, 1363
Kanzel
  • Renaissance-Kanzel aus Alabaster, 1597
Taufbecken
  • Antikes achteckiges Porphyr-Brunnenbecken als Spolie von Otto um 965 von Oberitalien nach Magedeburg verbracht
Orgel
  • Firma Schuke aus Potsdam, 93 Register, 2008
Sehenswert
  • Hochgräber Ottos und Edithas aus dem Vorgängerbau
  • Skulpturen der Dompatrone Mauritius und Katharina sowie Skulpturenzyklus der klugen und törichten Jungfrauen am Paradiesportal, um 1230
  • Heilig-Grab-Kapelle, 1250, Teil der ehemaligen Chorschranke; das gekrönte Paar im Inneren wurde im 14. Jh. hineingestellt und wird gedeutet entweder als das Stifterpaar des Domes Otto und Editha oder als Christus und die Kirche (Ecclesia) als seine Braut
  • Ernstkapelle, Grablege-Kapelle des Erzbischofs Ernst von Sachsen (gest. 1513) mit der reich verzierten spätgotischen Messingtumba von Peter Vischer dem Älteren aus Nürnberg und dem markanten schmiedeeisernen Abschlussgitter aus dem Jahre 1498
  • Magdeburger Mal von Ernst Barlach (1929) im Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkriegs
Geschichte:
937:   Gründung eines Benediktinerklosters unter dem Patronat des heiligen Mauritius auf dem Magdeburger Domhügel durch Otto den Großen
10.08.955:   Schlacht auf dem Lechfeld; nach dem Sieg gelobt Otto den Umbau der Klosterkirche zur Basilika
982:   Vermutlicher Einsturz der auf den Fundamenten unter dem Domplatz nördlich des heutigen Domes erbauten Basilika aus ungeklärten Gründen
1004:   Baubeginn eines neuen, kleineren Domes unmittelbar südlich der Ruine an der Stelle des heutigen Doms: eine kreuzförmige, viertürmige romanische Basilika mit einer ausladenden Krypta unter dem Chor im Osten
Um 1170:   Anbau der südlich angrenzenden Klausurgebäude; der spätromanische Kreuzgang-Südflügel ist teilweise noch original erhalten
20.04.1207:   Brand, der den Dom und die Klausurgebäude erfasste und sie bis auf die Außenmauern der Basilika und den Kreuzgang-Südflügel zerstörte
Sep 1207:   Grundsteinlegung des heutigen Domes
1215:   Fertigstellung der östlichen Partien des ältesten gotischen Kathedralbaus nach französischem Muster auf deutschem Boden (Chorumgang und Binnenchor)
Um 1230:   Baubeginn für das erhöhte Querhaus, das verlängerte Langhaus und die verbreiterten Seitenschiffe
1363:   Schlussweihe
1455:   Einbau des Lettners
1520:   Vollendung der beiden Westtürme
1524:   Predigt Martin Luthers, woraufhin alle Stadtgemeinden Magdeburgs sich dem neuen Bekenntnis anschlossen; die Domherren verweigerten jedoch den Übertritt
30.11.1567:   Dom wird evangelisch
1631:   Beschädigung des Doms im 30-jährigen Krieg; Verlust der mittelalterlichen Buntglasfenster
Nov 1810:   Auflösung des Magdeburger Domkapitels; der Dom wird Warenlager, Waffenlager und Viehstall für Napoleons Truppen und verfällt zunehmend
1814:   Dom wird preußische Garnisonskirche
Sep 1825:   Besuch des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. im Dom, der 60.000 Reichstaler aus seiner Privatschatulle für dessen Wiederherstellung bewilligt
1834:   Abschluss der Restaurierung durch Karl Friedrich Schinkel, der alle Farbreste auf den Mauern entfernen lässt (Steinsichtigkeit)
1944:   und 1945: Schwere Kriegsschäden; verschont bleiben nur die östlichen Partien mit Chor, Chorumgang und Chorempore
1955:   Abschluss des Wiederaufbaus und Wiedereröffnung des Domes
1989:   Zentrum der Friedensbewegung und der Montagsgebete für gesellschaftliche Erneuerung
Wichtige Persönlichkeiten:
Namenspatron:  Mauritius (frz. Maurice, dt. Moritz; † um 302, römischer Offizier und Märtyrer)
Namenspatronin:  Katharina (?–307, Märtyrerin, eine der vierzehn heiligen Nothelfer*innen)
Abmessungen:
Breite [m]:  33
Länge [m]:  120
Turmhöhe [m]:  101
Höhe innen [m]:  32
Quellen
Evangelische Domgemeinde: Die Geschichte des Magdeburger Domes, https://www.magdeburgerdom.de/index.php?call=dom, abgerufen 05.12.2020
Quast, Giselher; Jerratsch, Jürgen: Der Dom zu Magdeburg, Deutscher Kunstverlag, Berlin, München 2014
Zachhuber, Waltraut: Juden und Christen im Magdeburger Dom. Ein Gedenkweg, Hg. Evang. Domgemeinde, 2015
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TuK Bassler
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