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Key Image Münster Unserer Lieben Frau
Münsterplatz
79098 Freiburg
Deutschland
Konfession: Katholisch
Gemeinde: Dompfarrei „Unserer Lieben Frau“ (Erzdiözese Freiburg, Dekanat Freiburg (kath.), Seelsorgeeinheit Freiburg-Mitte)
Geogr. Koordinaten: 47,99558° N, 7,85279° O
Geo Location
Referenzjahr: 1200
Baustil: Gotik
Gebäudetyp: Basilika
Beschreibung: Dreischiffige, gotische Basilika mit Querhaus und charakteristischer Ein-Turm-Front
Namensgebung: Nach Maria, der Mutter Jesu
Baumaterial
  • Roter und gelber Sandstein vom Freiburger Lorettoberg und aus Brüchen ca. 15 km nördlich von Freiburg in Tennenbach, Allmendsberg, Wöplinsberg und Heinbach
Glocken
  • 15 moderne und drei alte Glocken („Hosanna“-Glocke von 1258 ist eine der bedeutendsten Glocken Europas; moderne Glocken gegossen 1959 von W. Schilling aus Heidelberg)
Sehenswert
  • Spätromanische „Segenstür“ (hier erhielten die Wöchnerinnen ihren Segen)
  • Mittelalterliche Inschriften und Maße an der Innenseite der westlichen Strebepfeiler, u. a. Umrisse von vier unterschiedlich großen Broten mit den Jahreszahlen 1270, 1317 und 1320
  • Figur von König David an der Westwand des südlichen Seitenschiffs (2. Hälfte 13. Jh., Kopie)
  • Gotisches „Lammportal“ am südlichen Seitenschiff
  • „Schöpfungsportal“ aus der Parlerwerkstatt an der Chornordseite (um 1360)
Altar
  • Dreikönigsaltar an der Ostwand des südlichen Seitenschiffs (Hans Wydyz, 1505)
  • Hochaltar von Hans Baldung Grien (1512–16)
  • Schutzmantelaltar aus Lindenholz von Sixt von Staufen (1521–24) in der Lochererkapelle
  • Zelebrationsaltar und Ambo (2006)
Kanzel
  • Kanzel von Jörg Kempf (1561), Schalldeckel von Franz Xaver Hauser (1795)
Taufbecken
  • Rokoko-Taufstein nach einem Entwurf von Johann Christian Wentzinger (1767/68) in der Stürzelkapelle
Orgel
  • Schwalbennestorgel an der Nordwand des Mittelschiffs, Rekonstruktion der Renaissance-Orgel von Jörg Ebert, erbaut 1965 von Marcussen & Søn aus Apenrade/Dänemark; 21 Register, zwei Manuale und Pedal
  • „Marienorgel“ im nördlichen Querschiff, erbaut 1965 von der Orgelbaufirma Rieger aus Schwarzach/Österreich, 2000/2001 durch Caspar Glatter-Götz (Owingen) generalüberholt, 2017 erneut renoviert durch Fa. Rieger; 61 Register, drei Manuale und Pedal
  • Chororgel erbaut 1990 von der Orgelbaufirma Fischer und Krämer (Endingen); Austausch durch eine neue Orgel geplant für 2019
  • Michaelsorgel auf der Westempore erbaut 2008 von der Orgelbaufirma Metzler aus Dietikon/Schweiz (Prospekt früher 20. Jh.); 40 Register, drei Manuale und Pedal
Fenster
  • Buntglasfenster aus dem 13.-16. Jh.; von Freiburger Bürgern, den Handwerkerzünften, den Bergleuten der Schwarzwaldgruben, der Universität und dem habsburgischen Kaiserhaus gestiftet
  • Edith-Stein-Fenster im Chor (Hans-Günther van Look, 2001)
Sehenswert
  • Triumphkreuz („Böcklin-Kreuz“) über dem Zelebrationsaltar (um 1200 aus einer Straßburger Werkstatt)
  • Romanische Nikolauskapelle (um 1200)
  • „Sternenkleidmadonna“ mit Leuchterengeln zu beiden Seiten am Mittelpfosten des Hauptportals (um 1300)
  • „Heiliges Grab“ im Ostjoch des südlichen Seitenschiffs (um 1330)
  • „Maria auf der Mondsichel“ am südwestlichen Vierungspfeiler (frühes 16. Jh.)
Geschichte:
Um 1200:   Baubeginn auf Initiative des letzten Zähringerherzogs Berthold V. (spätromanisch: Querhaus mit Vierung, Untergeschosse der Chorflankentürme; nach den Vorbildern der Münster in Basel und Straßburg)
Mitte 13. Jh.:   Ostjoche des Langhauses (dendrochronologisch bestimmt)
Um 1290:   Abschluss der ersten Bauphase am Westturm
Um 1300:   Stadtrat übernimmt Leitung der Bauarbeiten
Um 1304:   Dachstuhl über dem Mittelschiff (dendrochronologisch bestimmt)
Um 1335:   Anbau der Peter-und-Pauls-Kapelle am nördlichen Querhaus
Um 1340:   Abschluss der zweiten Bauphase am Westturm (Oktogon und Turmspitze)
Mitte 14. Jh.:   Gotische Aufstockung der Chorflankentürme („Hahnentürme“)
24.03.1354:   Grundsteinlegung des Hochchors (Baumeister Johannes von Gmünd)
Um 1375:   Abbruch der Arbeiten aus Geldmangel
Um 1471:   Wiederaufnahme der Arbeiten (Baumeister Hans Niesenberger aus Graz)
1513:   Chorweihe
1536:   Vollendung des Münsters mit dem Ende der Chorarbeiten
1620:   Anbau der Renaissance-Vorhalle vor dem südlichen Querhaus durch Michael Glück
18. Jh.:   Tieferlegung des Bodens im westlichen Chorbereich, Abriss des Lettners
1827:   Münster wird Bischofskirche
27.11.1944:   Verschonung des Münsters beim großen Luftangriff auf Freiburg
2006:   Neugestaltung von Altar, Ambo, Chorgestühl und Bischofssitz
12.10.2018:   Feierliche Wiedereröffnung des Turms nach 12-jähriger Renovierungszeit
Wichtige Persönlichkeiten:
Architekt:  Johannes von Gmünd (um 1320–nach 1359, aus der Schwäbisch-Gmünder Architektenfamilie der Parler, Baumeister des Hochchors im Freiburger Münster und des Wiederaufbaus des Basler Münsters)
Gemeindeglied:  Stein, Edith (1891–1942, Philosophin und Frauenrechtlerin jüdischer Herkunft, Karmeliternonne, ermordet im KZ Auschwitz)
Namenspatronin:  Maria (um 22 v. Chr. – um 48, Mutter von Jesus [Themenbeitrag])
Abmessungen:
Breite [m]:  30
Turmhöhe [m]:  116
Höhe innen [m]:  25,7
Länge [m]:  125,83
Quellen
Bachmann, Michael: Das Freiburger Münster und seine Juden – historische, ikonographische und hermeneutische Beobachtungen, Schnell & Steiner, Regensburg 2017
Gaber, Wolfgang: Chorraum und Kapellen, Freiburger Münster, 2015
Kunze, Konrad: Himmel in Stein – das Freiburger Münster: vom Sinn mittelalterlicher Kirchenbauten, Herder, Freiburg 2014
Mittmann, Heike: Das Münster zu Freiburg im Breisgau, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2018
Wikipedia: Berthold II. (Zähringen), https://de.wikipedia.org/wiki/Berthold_II._(Zähringen), abgerufen 05.10.2018
Wikipedia: Orgeln des Freiburger Münsters, https://de.wikipedia.org/wiki/Orgeln_des_Freiburger_Münsters, abgerufen 05.10.2018
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TuK Bassler
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