Visit-a-Church
Key Image Urnes stavkyrkje
6870 Luster (Ornes)
Norway
Denomination: Lutheran
Geogr. Coordinates: 61.29798° N, 7.32297° E
Geo Location
Reference year: 1130
Architectural style: Mittelalter
Building type: Stabkirche
Description: Mittelalterliche Stabkirche mit Innenpfosten nach dem Borgund-Typ mit erhöhten Innenräumen im rechteckigen Schiff (Saalkirche) und im schmaleren, ebenfalls rechteckigen Chor; vereint keltische und Wikinger-Kunst-Elemente mit romanischen Merkmalen wie Würfelkapitellen und halbkreisförmigen Arkaden; UNESCO-Weltkulturerbe (Urnes Stave Church) seit 1979
Name derivation: Nach ihrem Standort in der Gemarkung Urnes („Nes“ heißt Landzunge) auf der Ostseite des Lusterfjordes, dem nordöstlichsten Arm des Sognefjords
Building material
  • Auf einer steinernen Grundmauer liegt ein Holzrahmen mit Schwellbalken, auf dem die Bodendielen befestigt sind und der die Wände trägt; die Stäbe/Masten sind auf der Wurzel stehend getrocknete Kieferstämme (damit das Harz an die Oberfläche des Holzes dringt), die zusammen mit den Schwellen unten und dem Rähm oben eine Rahmenkonstruktion für die vertikal stehenden Wandplanken bilden; die Schindelverkleidung wurde im Mittelalter hinzugefügt; in der Dachkonstruktion von Urnes ist ein Teil der gebogenen Knaggen (aus dem Übergang zwischen Wurzel und Stamm des Baumes, wo die Holzfasern am stärksten sind) aus Laubholz
Outside facilities
  • Alter und noch immer genutzter Friedhof rings um die Kirche mit artenreichem Flechtenbestand auf Grabsteinen und Mauern
Noteworthy
  • Schlüssellochförmiges Hauptportal mit dem „Urnes-Tier“, Wandplanken und eine Säule der Vorgängerkirche im „Urnes-Stil“ an der Nordwand, ebenso die abgedeckte östliche Giebelwand
Altar
Pulpit
  • Kanzel von 1690 mit etwas älterem Schalldeckel; da für die in der Reformation bedeutend gewordene Predigt mehr Licht erforderlich war, wurde direkt daneben ein Fenster eingesetzt
Windows
  • Ursprüngliche Beleuchtung nur durch kleine runde Lichtlöcher; nach der Reformation wurden Fenster eingesetzt, deren Anzahl bei der Restaurierung um 1900 wieder vermindert wurde
Noteworthy
  • Die tragenden Holzstäbe sind steinernen Säulen mit relief-verzierten Kapitellen nachempfunden; die Holzreliefs stellen biblische Motive und Fabeltiere (Löwen, Drachen, ...) dar
  • Hängender Kronleuchter und schiffsförmiger Kerzenleuchter auf dem Altar aus Eisen, beides mittelalterlich
  • Bischofsstuhl aus dem Mittelalter
  • Romanische Keruzigungs-/Kalvariengruppe mit Maria und Johannes, 1150-1200
  • Feste Kirchenbänke als nachreformatorische Kircheneinrichtung, 17. Jh; Sitzordnung: Männer rechts auf der Epistelseite, Frauen links auf der Evangelienseite mit Ausnahme der Frauen der vornehmsten Familie der Gemeinde, die rechts hinten im mit Gittern abgeteilten Bereich saßen; links, also auf der Nordseite, befinden sich sowohl am Eingang als auch vorne am Chor ebensolche mit Gittern abgeteilte Plätze: der in der Nordwestecke war für Frauen, die nach einer Geburt wieder am Gottesdienst teilnahmen und früherer Standort des Taufbeckens, der am Chor vorne heißt Munthe Stuhl (nach dem Pfarrer Christopher Munthe, der die Stabkirche 1730 kaufte) oder Krokastuhl, 1662
History:
11th cent.:   Drei Vorgängerkirchen (die ersten beiden waren Pfostenkirchen, deren Pfosten in die Erde eingegraben waren und darum schnell verrotteten), von der letzten sind mit Schnitzereien verzierte Elemente, u. a. das Urnes-Portal, an der jetzigen Nordwand eingebaut worden
1129:   und 1130: Dendrochronologische Datierung der Stämme; Bau der jetzigen Kirche, der ältesten der noch erhaltenen Stabkirchen
About 1600:   Erweiterung des Chors nach Osten um ein schmaleres rechteckiges Stabbauwerk
1601:   Ausmalung des Chors
About 1665:   Hinzufügung der Chorschranke
1684:   Anbau des Dachreiters; zur selben Zeit Anbringung des hölzernen Tonnengewölbes an der Decke
1701:   Einbau einer Empore auf der Westseite des Schiffes
1722:   Anbau einer Sakristei im Osten des verlängerten Chors, die 1850 wieder abgerissen wurde
About 1730:   Erwerb der Stabkirche durch den Pfarrer Christopher Munthe und Entfernung des Laubenganges bis auf den Teil im Westen, der später mit Wandbrettern verkleidet wurde
1850:   Die Gemeinde kauft die Stabkirche
1881:   Der norwegische Verein für Denkmalpflege wird Eigentümer der Stabkirche; das Logo des Vereins ist einem der geschnitzten Kapitelle in der Kirche entnommen; die Gemeinde behält das Recht, zweimal pro Jahr Gottesdienste in der Kirche durchzuführen und den Friedhof weiter zu nutzen
About 1900:   Restaurierung durch Architekt Jens Z. M. Kielland mit dem Ziel, den ursprünglichen Charakter wiederherzustellen
1957:   Abschluss der zweijährigen archäologischen Untersuchung
2011:   Abschluss der 2007 begonnenen Arbeiten im Rahmen des norwegischen Denkmalschutz-Programms zur Erhaltung der Stabkirchen
Sources
Bakken, Kristin (Hg.): Preserving the Stave Churches, Pax, Oslo 2016
Havran, Jiri: Norwegische Stabkirchen. Ein Führer für die 29 erhaltenen norwegischen Stabkirchen, Arfo
Kollandsrud, Mari: Die Stabkirche zu Urnes - die älteste noch erhaltene, Fortidsminneforeninga, 2013
Storsletten, Ola: Die Stabkirche von Urnes, Fortidsminneforeninga, 1997
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TuK Bassler
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