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Key Image Domkirche St. Maria und St. Stephan
Domplatz
67346 Speyer
Deutschland
Konfession: Röm.-kath.
Gemeinde: Dompfarrei Pax Christi (Bistum Speyer)
Geogr. Koordinaten: 49,31722° N, 8,44224° O
Geo Location   
Referenzjahr: 1061
Baustil: Romanik
Gebäudetyp: Basilika
Beschreibung: Romanische Basilika mit neoromanischer Fassade im Westen, je zwei Ost- und Westtürmen, Mittelturm im Westen und Vierungsturm; heute größte romanische Kirche weltweit; UNESCO-Weltkulturerbe seit 1981 („Speyerer Dom“)
Namensgebung: Nach Maria, der Mutter Jesu, und dem hl. Papst Stephan I.
Baumaterial
  • Roter und gelber Sandstein
Glocken
  • Neun Glocken im vorderen MIttelturm (vier Glocken gegossen 1822 durch Peter Lindemann, Zweibrücken, die übrigen 1963 durch Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg)
Sehenswert
  • Hauptportal aus Bronze (Toni Schneider-Manzell, 1964–71), weitere moderne Bronzeportale
Taufbecken
  • Ältestes romanisches Taufbecken nördlich der Alpen in der Krypta
Orgel
  • Orgel auf dem Königschor erbaut 2008 von Fa. Romanus Seifert & Sohn, Kevelaer; große Orgel erbaut 2011, ebenfalls von R. Seifert & Sohn (5.496 Pfeifen, 83 Register, 4 Manuale und Pedal)
Sehenswert
  • Sehr große und hohe Hallenkrypta (Länge 46 m, Breite 35 m, Gewölbehöhe 7 m) mit Grablege und Reliefs der salischen Kaiser (darunter "lebensechtes" Portrait Rudolfs von Habsburg)
  • Erste Verwendung des sog. „gebundenen Systems“ (je einem Joch des MIttelschiffs sind zwei Joche eines Seitenschiffs zugeordnet)
  • Doppelkapelle am südlichen Querhaus (oben Katharinenkapelle mit Reliquien, unten Tauf- oder Martinskapelle mit Altar für Edith Stein)
  • Fresken von Johann Baptist Schraudolph (1844–53)
  • Triumphkreuz über dem Hochaltar (Otto Rupp, 1906)
  • Marienfigur (August Weckbecker), Geschenk von Papst Pius XI. (1930)
Geschichte:
653:   Urkundliche Erwähnung einer vorromanischen Bischofskirche, die bereits Maria und Papst Stephan I. geweiht war
Um 1027:   Auftrag zum Bau der längsten Kirche der Welt durch den salischen Kaiser Konrad II.
13.03.1043:   Weihe der Krypta
1061:   Weihe unter Kaiser Heinrich IV., dem Enkel des Gründers (Bau Speyer I)
Um 1080:   Beginn des Umbaus unter Heinrich IV. (Bau Speyer II): Größtes Gewölbe seit der Antike (Kreuzgratgewölbe), dafür Verstärkung der jochtragenden Dienste, Bau der Zwerggalerie, Erhöhung der Türme
1689:   Beschädigung durch Brand im pfälzischen Erbfolgekrieg
Mitte 18. Jh.:   Wiederaufbau, erneute Zerstörung während der französischen Revolution
23.09.1806:   Verhinderung des Abbruchs durch den Mainzer Bischof Colmar und Rückgabe des Doms an die Katholiken von Speyer
1817:   Wiederherstellung des Doms als Bischofskirche unter König Max I. von Bayern
1822:   Erneute Weihe
Mitte 19. Jh.:   Ausmalung des Doms im Stil der Nazarener unter König Ludwig I. von Bayern, Errichtung des neuromanischen westlichen Querbaus (Architekt Heinrich Hübsch)
1925:   Erhebung zur Basilica minor
Um 1950:   In den 1950er Jahren Re-Romanisierung des Doms, Entfernung der Ausmalungen des 19. Jahrhunderts, Tieferlegung des Bodens auf das ursprüngliche Niveau, neue Bronzeportale
2010:   Abschluss der großen, 1996 begonnenen Domrestaurierung
18.09.2011:   Weihe der Hauptorgel
Okt 2012:   Eröffnung des neugestalteten Kaisersaals mit Ausstellung der abgenommenen Fresken von Schraudolph
Wichtige Persönlichkeiten:
Bauherr:  Heinrich IV. (1050–1106, römisch-deutscher Kaiser, Unterwerfung unter den Papst Gregor VII. im sog. „Gang nach Canossa“)
Konrad II. (990–1039, römisch-deutscher Kaiser, erster Salierkaiser, Gründer des Speyrer Doms)
Denkmal:  Stein, Edith (1891–1942, Philosophin und Frauenrechtlerin jüdischer Herkunft, Karmeliternonne, ermordet im KZ Auschwitz)
Kohl, Helmut (1930–2017, deutscher Politiker, Bundeskanzler 1982–98, Requiem im Speyerer Dom)
Namenspatron:  Stephan I. (?–257, Bischof von Rom, Märtyrer)
Namenspatronin:  Maria - Mariä Himmelfahrt (Mariä Himmelfahrt, lateinisch Dormitio ‚Entschlafung‘, ist das katholische Fest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel)
Abmessungen:
Spannweite innen [m]:  13,9
Höhe innen [m]:  33
Länge [m]:  134
Breite [m]:  55,4
Turmhöhe [m]:  71,2
Quellen
Die Rheinpfalz: Dom zu Speyer: Weihe wohl erst 1043, in: Die Rheinpfalz, 28.10.2016, RHEINPFALZ Verlag und Druckerei, Ludwigshafen 2016, https://www.rheinpfalz.de/lokal/ludwigshafen/artikel/dom-zu-speyer-weihe-wohl-erst-1043/, abgerufen 28.01.2018
Domkapitel Speyer: Kurze Baugeschichte des Doms, http://www.dom-zu-speyer.de/wissenswert/baugeschichte/, abgerufen 28.01.2018
Müller, Matthias, Matthias Untermann, Dethard von Winterfeld: Der Dom zu Speyer – Konstruktion, Funktion und Rezeption zwischen Salierzeit und Historismus, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2013
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TuK Bassler
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